Diskurs des Wandels
Ich traf mich mit einer Freundin, um mit ihr über den Veränderungsprozess ihres Körpers und ihrer Person während der Wechseljahre zu sprechen. Sie ist knapp 10 Jahre jünger als ich und das Phänomen des Wandelns ist im vollen Gange. Am meisten macht ihr zu schaffen, dass sie merkt, wie sie älter wird.
Zum einen sind dies die physischen Unannehmlichkeiten, dazu zählen auf jeden Fall die Hitzewellen, die einen so plötzlich überrollen und die Schlaflosigkeit in der Nacht, die uns tagsüber nicht so leistungsfähig macht. Aber auch der Körper, der nicht mehr so fit und straff ist, macht ein wenig Kummer. Doch diese körperlichen Unannehmlichkeiten sind die kalkulierbaren Momente in der Entwicklung. Die psychischen Veränderungen sind viel unberechenbarer. Da schwebt sie gemütsmäßig zwischen Vollpower im Beruf und Loslassen ihrer alltäglichen Gepflogenheiten.
Im konkreten Fall haben wir uns die Zeit genommen und haben uns in aller Tiefe über unsere taxierten Zukunftschancen, unsere Wünsche und Visionen vom Leben unterhalten. Aber das geht meist nur individuell, wenn man eine gute Freundin hat. In den meisten Gesprächen mit Freundinnen bleibt das Thema an der Oberfläche. Schnell gibt es in Unterhaltungen den Schwenk zu Dritten, ihren Beziehungs- und Erziehungsproblemen, was viel spannender zu sein scheint. Oder was ist es? Was macht uns das Thema des Älterwerdens so fremd, dass wir meinen, an unsere Grenzen zu stoßen und dies nicht zeigen wollen? Ist es Scham zu versagen und nicht mithalten zu können? Ist es das gängige Altersmodell: Abbau. Soll hier was verheimlicht werden, da Schwächen nicht an die Öffentlichkeit gehören?
Besonders ein Thema scheint da besonders tabu zu sein, der eigene nackte Körper mit seinen Wünschen und seinem Begehren. Zu selten stellen wir uns nackt vor den Spiegel und schauen unsere Figur an, die etwas in die Jahre gekommen ist. Lasst uns sagen, prima, dieser Körper kann Lust empfinden und möchte es auch. Warum fordern wir nicht mehr Zärtlichkeit ein, die wir so sehr wünschen?
Wir brauchen einen Diskurs. Wir brauchen Formen des Sprechens über diese Themen des Wechsels, welche zumindest für die Hälfte der Gesellschaft ein Thema sind oder werden.
Wir wollen darüber sprechen, was uns bewegt. Wir möchten über unsere Erlebnisse sprechen, ihnen Worte geben, während wir sie erleben. Die Corona Hardcore Zeit scheint mal erst zu Ende zu sein, lasst uns die neuen Freiheiten wieder nutzen, um uns zu treffen, spazieren zu gehen, uns zu erfrischen und vor allem mal ganz ohne Konzept über unsere Wünsche nachdenken.
Foto: pixabay.com
Zum einen sind dies die physischen Unannehmlichkeiten, dazu zählen auf jeden Fall die Hitzewellen, die einen so plötzlich überrollen und die Schlaflosigkeit in der Nacht, die uns tagsüber nicht so leistungsfähig macht. Aber auch der Körper, der nicht mehr so fit und straff ist, macht ein wenig Kummer. Doch diese körperlichen Unannehmlichkeiten sind die kalkulierbaren Momente in der Entwicklung. Die psychischen Veränderungen sind viel unberechenbarer. Da schwebt sie gemütsmäßig zwischen Vollpower im Beruf und Loslassen ihrer alltäglichen Gepflogenheiten.
Im konkreten Fall haben wir uns die Zeit genommen und haben uns in aller Tiefe über unsere taxierten Zukunftschancen, unsere Wünsche und Visionen vom Leben unterhalten. Aber das geht meist nur individuell, wenn man eine gute Freundin hat. In den meisten Gesprächen mit Freundinnen bleibt das Thema an der Oberfläche. Schnell gibt es in Unterhaltungen den Schwenk zu Dritten, ihren Beziehungs- und Erziehungsproblemen, was viel spannender zu sein scheint. Oder was ist es? Was macht uns das Thema des Älterwerdens so fremd, dass wir meinen, an unsere Grenzen zu stoßen und dies nicht zeigen wollen? Ist es Scham zu versagen und nicht mithalten zu können? Ist es das gängige Altersmodell: Abbau. Soll hier was verheimlicht werden, da Schwächen nicht an die Öffentlichkeit gehören?
Besonders ein Thema scheint da besonders tabu zu sein, der eigene nackte Körper mit seinen Wünschen und seinem Begehren. Zu selten stellen wir uns nackt vor den Spiegel und schauen unsere Figur an, die etwas in die Jahre gekommen ist. Lasst uns sagen, prima, dieser Körper kann Lust empfinden und möchte es auch. Warum fordern wir nicht mehr Zärtlichkeit ein, die wir so sehr wünschen?
Wir brauchen einen Diskurs. Wir brauchen Formen des Sprechens über diese Themen des Wechsels, welche zumindest für die Hälfte der Gesellschaft ein Thema sind oder werden.
Wir wollen darüber sprechen, was uns bewegt. Wir möchten über unsere Erlebnisse sprechen, ihnen Worte geben, während wir sie erleben. Die Corona Hardcore Zeit scheint mal erst zu Ende zu sein, lasst uns die neuen Freiheiten wieder nutzen, um uns zu treffen, spazieren zu gehen, uns zu erfrischen und vor allem mal ganz ohne Konzept über unsere Wünsche nachdenken.
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