Der Equal Pay Day
Uns allen ist er bekannt, der Equal Pay Day. Er bezeichnet den Tag im Jahr, an dem symbolisch der allgemeine Verdienstunterschied von Frauen und Männern aufgezeigt wird. Sprich, bis zu diesem Zeitpunkt müssen Frauen sozusagen unentgeltlich arbeiten, um die gleiche jährliche Durchschnittsentlohnung zu bekommen wie Männer. In diesem Jahr betrug die Differenz 18%. In Tagen ausgedrückt bedeutet dies, dass Frauen 66 Tage in diesem Jahr ohne Gehalt arbeiteten, also bis zum 07.03., um einen jährlichen Verdienstdurchschnitt zu haben wie Männer. Oder anders ausgedrückt, wenn ein Mann sich unter seinen finanziellen Bedingungen 15 Tage Urlaub leisten kann, so kann das eine Frau aufgrund des Gender Pay Gap (geschlechtsspezifisches Lohngefälle) nur 12 Tage im Jahr. Hallo, wo ist da die Geschlechtergerechtigkeit?
Betrachtet man die Gehälter von Frauen und Männern in vergleichbaren Arbeitspositionen, ergibt sich immer noch eine Verminderung von 6%, in diesem Jahr 21 Tage.
Die 18% weniger Durchschnittseinkommen von Frauen werden offiziell damit begründet, dass Frauen oft Teilzeitarbeit verrichten und nicht so oft in Führungspositionen sind. Aber, wieso arbeiten Frauen weniger in Leitungspositionen und wieso führen sie mehr Teilzeiterwerbstätigkeit durch?
Im Jahr 2020 stellten Frauen 50,7% der Bevölkerung in der Bundesrepublik (statistisches Bundesamt). Laut Demografie Portal Bund-Länder beträgt der Bildungsabschluss in der Altersgruppe der 25-44-jährigen 2020 (Frauen / Männer)
53% / 49% Fachhochschul- Hochschulreife
30% / 28 % Realschul-oder gleichwert. Abschluss
12% / 18 % Hauptschulabschluss
4% / 5 % kein Schulabschluss
Die generelle Schulausbildung von Frauen scheint also nicht für den Gender Pay Gap verantwortlich zu sein. Hat es nicht vielmehr mit dem Rollenverständnis beider Geschlechter zu tun? Mit welchen Vorbildern werden Mädchen und Jungen in ihrer Bildungslaufbahn konfrontiert, in Fibeln, Bilder- und Lesebüchern, die in Kindergärten und Schulen zur Verfügung stehen? Wer arbeitet als Kranführer auf dem Bau? Wer ist Chefarzt in der Klinik oder Universitätsprofessor? Wer ist die Arzthelferin und fürsorgliche Familienkümmerin? Solange wir als Gesellschaft Vorbilder in der Bildungsarbeit schaffen, die den Status quo erhalten, obliegt es den individuellen Familien hier Abhilfe zu schaffen. Jedoch beißt sich die Katze in den Schwanz, denn wir verlegen das Erlernen und Hinterfragen von gängigen Rollenverständnissen in die Familie, in der aber genau dieses Rollenverständnis aufgrund der gesellschaftlichen Bedingungen reproduziert wird, und so weiter und so fort.
Und es stellt sich natürlich die Frage, ob Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt die gleichen Chancen haben? Welche Überlegungen treffen Arbeitgeber, wenn sie sich zwischen einer jungen, gebärfähigen Bewerberin und einem jungen zeugungsfähigen Bewerber entscheiden wollen? Warum müssen sich junge Frauen entscheiden, ob sie Karriere machen wollen oder eine Familie mit Kindern gründen?
Wir wären schon einen Schritt weiter, wenn ausreichend Kinderbetreuung zu verlässlichen, flexiblen Zeiten zur Verfügung stehen würde. Auch braucht es eine höhere Anerkennung von Erzieherinnen und Erziehern bezüglich der Arbeitsbedingungen und des Gehaltes.
Außerdem, solange Frauen vor die Wahl gestellt sind, sich für Familie oder Karriere zu entscheiden, gehen der Gesellschaft gut ausgebildete, erfahrene Berufstätige verloren. Hat schon einmal jemand diesen wirtschaftlichen Schaden errechnet? Will man ihn überhaupt errechnen und darauf aufmerksam machen?
Einmal im Jahr wird auf den Gender Pay Gap aufmerksam gemacht und er findet Eingang in politische Reden, Nachrichten etc. 364 Tage im Jahr bleibt alles annähernd beim Alten.
Fotogrundlage: pixabay.de
Betrachtet man die Gehälter von Frauen und Männern in vergleichbaren Arbeitspositionen, ergibt sich immer noch eine Verminderung von 6%, in diesem Jahr 21 Tage.
Die 18% weniger Durchschnittseinkommen von Frauen werden offiziell damit begründet, dass Frauen oft Teilzeitarbeit verrichten und nicht so oft in Führungspositionen sind. Aber, wieso arbeiten Frauen weniger in Leitungspositionen und wieso führen sie mehr Teilzeiterwerbstätigkeit durch?
Im Jahr 2020 stellten Frauen 50,7% der Bevölkerung in der Bundesrepublik (statistisches Bundesamt). Laut Demografie Portal Bund-Länder beträgt der Bildungsabschluss in der Altersgruppe der 25-44-jährigen 2020 (Frauen / Männer)
53% / 49% Fachhochschul- Hochschulreife
30% / 28 % Realschul-oder gleichwert. Abschluss
12% / 18 % Hauptschulabschluss
4% / 5 % kein Schulabschluss
Die generelle Schulausbildung von Frauen scheint also nicht für den Gender Pay Gap verantwortlich zu sein. Hat es nicht vielmehr mit dem Rollenverständnis beider Geschlechter zu tun? Mit welchen Vorbildern werden Mädchen und Jungen in ihrer Bildungslaufbahn konfrontiert, in Fibeln, Bilder- und Lesebüchern, die in Kindergärten und Schulen zur Verfügung stehen? Wer arbeitet als Kranführer auf dem Bau? Wer ist Chefarzt in der Klinik oder Universitätsprofessor? Wer ist die Arzthelferin und fürsorgliche Familienkümmerin? Solange wir als Gesellschaft Vorbilder in der Bildungsarbeit schaffen, die den Status quo erhalten, obliegt es den individuellen Familien hier Abhilfe zu schaffen. Jedoch beißt sich die Katze in den Schwanz, denn wir verlegen das Erlernen und Hinterfragen von gängigen Rollenverständnissen in die Familie, in der aber genau dieses Rollenverständnis aufgrund der gesellschaftlichen Bedingungen reproduziert wird, und so weiter und so fort.
Und es stellt sich natürlich die Frage, ob Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt die gleichen Chancen haben? Welche Überlegungen treffen Arbeitgeber, wenn sie sich zwischen einer jungen, gebärfähigen Bewerberin und einem jungen zeugungsfähigen Bewerber entscheiden wollen? Warum müssen sich junge Frauen entscheiden, ob sie Karriere machen wollen oder eine Familie mit Kindern gründen?
Wir wären schon einen Schritt weiter, wenn ausreichend Kinderbetreuung zu verlässlichen, flexiblen Zeiten zur Verfügung stehen würde. Auch braucht es eine höhere Anerkennung von Erzieherinnen und Erziehern bezüglich der Arbeitsbedingungen und des Gehaltes.
Außerdem, solange Frauen vor die Wahl gestellt sind, sich für Familie oder Karriere zu entscheiden, gehen der Gesellschaft gut ausgebildete, erfahrene Berufstätige verloren. Hat schon einmal jemand diesen wirtschaftlichen Schaden errechnet? Will man ihn überhaupt errechnen und darauf aufmerksam machen?
Einmal im Jahr wird auf den Gender Pay Gap aufmerksam gemacht und er findet Eingang in politische Reden, Nachrichten etc. 364 Tage im Jahr bleibt alles annähernd beim Alten.
Fotogrundlage: pixabay.de