… und rein in die Schublade
Warum schieben wir eigentlich Menschen so gerne in Schubladen? Diese Frage beschäftigt mich schon lange. Und welchen Nutzen ziehen wir daraus?
Eine Erklärung findet sich in unserer persönlichen Genese. Wir werden alle als Individuum in eine Gemeinschaft hinein geboren. Und diese Gemeinschaft gibt uns vieles an Rüstzeug mit, was uns überlebensfähig macht. Es bewährt sich in den meisten Fällen für uns und so denken und handeln wir ganz in diesem Sinne. Nur leben wir eben nicht alleine auf der Welt und stoßen im Laufe unseres Lebens auf Menschen, die die Welt mit anderen Augen zu sehen gelernt haben. Das finden wir zumeist erst einmal interessant und der Unterschied macht diese Menschen attraktiv, sofern er etwas Positives in uns weckt. Mit der Zeit bedeutet die andere Weltsicht aber auch, dass sie von uns erfordert, sich darauf einzulassen, sie als spezifisch Eigenes des Anderen zu akzeptieren. Und wir wissen alle durch Erfahrung, dass das Einlassen auf Ungewohntes oder schwer zu Verstehendes nicht von selbst geschieht. In diesen Fällen müssen wir uns die Mühe machen, genau hinzuschauen, versuchen zu verstehen und den Unterschied zu unserer eigenen Sicht- und Verhaltensweise herauszufinden. Das erfordert zusätzliche Kraft, wie gesagt Mühe.
An diesem Punkt bietet sich gerne die Vereinfachung an. All das, was nicht zu unserer Sicht der Dinge passt, wird einem Raster zugeordnet, welches wir zum großen Teil ebenfalls durch Erziehung und Umwelt verinnerlicht haben. Stellen wir uns das Raster wie einen großen Apothekerschrank vor, der sehr viele Schubladen hat. Und in diese wird all das einsortiert, was uns fremd, unverständlich oder nur einfach ungewohnt erscheint. Es ist so viel einfacher, einen Menschen in solch eine Schublade zu stecken als zu versuchen, ihn/sie und die einzelne Lebenslage oder Lebenssicht zu verstehen. Solch ein Prozedere ist allzu menschlich und spielt sich in vielen Beziehungen ab. Da sind z.B. die Eltern, die im Alter vergesslich werden und schwupp öffnet sich die Schublade Demenz, ohne vielleicht darüber nachzudenken, dass im Alter mache Dinge einfach nicht mehr so wichtig sind. Oder der Partner/die Partnerin reagieren nicht den eigenen Wünschen entsprechend auf Situationen. Welche Schublade haben wir für sie, um ihr Verhalten einzuordnen und abzutun?
Wäre es nicht bereichernder für unser Leben, wenn wir diese Unterschiedlichkeit nicht einfach wegschieben, sondern versuchen zu sehen oder zu verstehen, dass sich hierhinter eine andere Sichtweise auf die Dinge des Lebens verbirgt, die unsere Lebenssicht erweitern kann?
Schubladendenken kann mitunter hilfreich sein, wenn viele Informationen auf einmal verarbeitet werden müssen. Im Umgang mit Menschen, besonders in engeren Beziehungen, lohnt es sich für jede und jeden von uns, sich zu fragen, warum man so schnell die Schublade öffnet, anstatt sich einmal selbst kritisch zu betrachten.
Foto: pixabay
Eine Erklärung findet sich in unserer persönlichen Genese. Wir werden alle als Individuum in eine Gemeinschaft hinein geboren. Und diese Gemeinschaft gibt uns vieles an Rüstzeug mit, was uns überlebensfähig macht. Es bewährt sich in den meisten Fällen für uns und so denken und handeln wir ganz in diesem Sinne. Nur leben wir eben nicht alleine auf der Welt und stoßen im Laufe unseres Lebens auf Menschen, die die Welt mit anderen Augen zu sehen gelernt haben. Das finden wir zumeist erst einmal interessant und der Unterschied macht diese Menschen attraktiv, sofern er etwas Positives in uns weckt. Mit der Zeit bedeutet die andere Weltsicht aber auch, dass sie von uns erfordert, sich darauf einzulassen, sie als spezifisch Eigenes des Anderen zu akzeptieren. Und wir wissen alle durch Erfahrung, dass das Einlassen auf Ungewohntes oder schwer zu Verstehendes nicht von selbst geschieht. In diesen Fällen müssen wir uns die Mühe machen, genau hinzuschauen, versuchen zu verstehen und den Unterschied zu unserer eigenen Sicht- und Verhaltensweise herauszufinden. Das erfordert zusätzliche Kraft, wie gesagt Mühe.
An diesem Punkt bietet sich gerne die Vereinfachung an. All das, was nicht zu unserer Sicht der Dinge passt, wird einem Raster zugeordnet, welches wir zum großen Teil ebenfalls durch Erziehung und Umwelt verinnerlicht haben. Stellen wir uns das Raster wie einen großen Apothekerschrank vor, der sehr viele Schubladen hat. Und in diese wird all das einsortiert, was uns fremd, unverständlich oder nur einfach ungewohnt erscheint. Es ist so viel einfacher, einen Menschen in solch eine Schublade zu stecken als zu versuchen, ihn/sie und die einzelne Lebenslage oder Lebenssicht zu verstehen. Solch ein Prozedere ist allzu menschlich und spielt sich in vielen Beziehungen ab. Da sind z.B. die Eltern, die im Alter vergesslich werden und schwupp öffnet sich die Schublade Demenz, ohne vielleicht darüber nachzudenken, dass im Alter mache Dinge einfach nicht mehr so wichtig sind. Oder der Partner/die Partnerin reagieren nicht den eigenen Wünschen entsprechend auf Situationen. Welche Schublade haben wir für sie, um ihr Verhalten einzuordnen und abzutun?
Wäre es nicht bereichernder für unser Leben, wenn wir diese Unterschiedlichkeit nicht einfach wegschieben, sondern versuchen zu sehen oder zu verstehen, dass sich hierhinter eine andere Sichtweise auf die Dinge des Lebens verbirgt, die unsere Lebenssicht erweitern kann?
Schubladendenken kann mitunter hilfreich sein, wenn viele Informationen auf einmal verarbeitet werden müssen. Im Umgang mit Menschen, besonders in engeren Beziehungen, lohnt es sich für jede und jeden von uns, sich zu fragen, warum man so schnell die Schublade öffnet, anstatt sich einmal selbst kritisch zu betrachten.
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