Kann Schneeräumen sexistisch sein?
Diese Frage stellt sich Caroline Criado-Perez in Ihrem Buch „unsichtbare Frauen“. Welch verrückte Frage, dachte ich, nur wurde ich beim Lesen schnell eines Besseren belehrt. Die Frage erscheint mal erst provokativ: Was wollen diese Genderfrauen schon wieder? Doch einmal hinter diese Fragestellung geschaut und sich den gesellschaftlichen Zusammenhängen gewidmet, erwarteten mich interessante Informationen. Für wen geschieht Schneeräumen in den Städten und Ortschaften? Von wem wird es häufigkeitsbedingt genutzt und, wer erstellt die Konzepte?
Caroline Criado-Perez schaute sich Statistiken an, die Rückschlüsse auf den Lebensalltag von Frauen und Männern zuließen. Zum Beispiel fragte sie, warum sich Männer und Frauen fortbewegen. Männer fahren weltweit morgens in die Stadt hinein zum Arbeitsplatz und abends wieder nach Hause. Die Wege von Frauen sind viel komplizierter. Sie leisten 75% der kostenlosen Versorgungsarbeit ihrer Angehörigen, bringen Kinder zur Betreuung oder in Bildungseinrichtungen, kümmern sich um ihre älteren Verwandten, versorgen den Haushalt und gehen zumeist noch einer Berufstätigkeit nach. Und das alles zu einem viel größeren Anteil zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Öffentlichen Nahverkehr als Männer. Denn, viel weniger Frauen verfügen über ein eigenes Auto. Schaut man sich aber die Konzepte von Städten zum Schneeräumen von Wegen im Winter an, stellt sich heraus, dass zuerst die Straßen und nachrangig die Geh- und Fahrradwege geräumt werden. Karlskrona in Schweden änderte das Räumungskonzept und befreite zuerst die Fuß- und Fahrradwege von Schnee und Glatteis, bevor die Straßen geräumt wurden. Neben der Erleichterung zur Bewältigung des Alltags von Frauen machte sich ein zusätzliches positives, wirtschaftliches Ergebnis bemerkbar. Die öffentlichen Kosten im Gesundheitswesen verringerten sich ab diesem besagten Winter, da weniger Verletzte versorgt werden mussten. Fußgänger*innen bilden in der Datenbank die Mehrheit der Verletzten. Sie werden bei Glätte etwa dreimal so häufig verletzt. Durch die Abänderung der Reihenfolge beim Schneeräumen zugunsten von Fuß- und Fahrradwegen und öffentlicher Verkehrsmittel, wurde der Gesellschaft insgesamt ein Mehrwert erbracht, indem Krankheitskosten gesenkt und Produktivitätsverluste entfielen.
Dies ist verkürzt nur ein Beispiel, was belegt, dass die weibliche Sichtweise der Dinge in unserer Gesellschaft deshalb nicht oder kaum gesehen wird, da die männliche nicht als Identität Männlich, sondern als objektiv, gar als universell gilt. Identitäten von Frauen sind in den zur Verfügung stehenden Daten nicht oder kaum vorhanden. So entsteht eine Lücke in der Perspektive auf Fragestellungen. Konkret kommt hinzu, dass mehrheitlich Männer in den zentralen Verwaltungsstätten sitzen, die gesellschaftliche und städtebauliche Konzepte entwickeln und durchführen lassen. Und sie schauen natürlich aus ihrer Perspektive auf die Fragestellung, - hier des zumeist autofahrenden Arbeitsnehmers.
Foto: pixabay.com
Caroline Criado-Perez schaute sich Statistiken an, die Rückschlüsse auf den Lebensalltag von Frauen und Männern zuließen. Zum Beispiel fragte sie, warum sich Männer und Frauen fortbewegen. Männer fahren weltweit morgens in die Stadt hinein zum Arbeitsplatz und abends wieder nach Hause. Die Wege von Frauen sind viel komplizierter. Sie leisten 75% der kostenlosen Versorgungsarbeit ihrer Angehörigen, bringen Kinder zur Betreuung oder in Bildungseinrichtungen, kümmern sich um ihre älteren Verwandten, versorgen den Haushalt und gehen zumeist noch einer Berufstätigkeit nach. Und das alles zu einem viel größeren Anteil zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Öffentlichen Nahverkehr als Männer. Denn, viel weniger Frauen verfügen über ein eigenes Auto. Schaut man sich aber die Konzepte von Städten zum Schneeräumen von Wegen im Winter an, stellt sich heraus, dass zuerst die Straßen und nachrangig die Geh- und Fahrradwege geräumt werden. Karlskrona in Schweden änderte das Räumungskonzept und befreite zuerst die Fuß- und Fahrradwege von Schnee und Glatteis, bevor die Straßen geräumt wurden. Neben der Erleichterung zur Bewältigung des Alltags von Frauen machte sich ein zusätzliches positives, wirtschaftliches Ergebnis bemerkbar. Die öffentlichen Kosten im Gesundheitswesen verringerten sich ab diesem besagten Winter, da weniger Verletzte versorgt werden mussten. Fußgänger*innen bilden in der Datenbank die Mehrheit der Verletzten. Sie werden bei Glätte etwa dreimal so häufig verletzt. Durch die Abänderung der Reihenfolge beim Schneeräumen zugunsten von Fuß- und Fahrradwegen und öffentlicher Verkehrsmittel, wurde der Gesellschaft insgesamt ein Mehrwert erbracht, indem Krankheitskosten gesenkt und Produktivitätsverluste entfielen.
Dies ist verkürzt nur ein Beispiel, was belegt, dass die weibliche Sichtweise der Dinge in unserer Gesellschaft deshalb nicht oder kaum gesehen wird, da die männliche nicht als Identität Männlich, sondern als objektiv, gar als universell gilt. Identitäten von Frauen sind in den zur Verfügung stehenden Daten nicht oder kaum vorhanden. So entsteht eine Lücke in der Perspektive auf Fragestellungen. Konkret kommt hinzu, dass mehrheitlich Männer in den zentralen Verwaltungsstätten sitzen, die gesellschaftliche und städtebauliche Konzepte entwickeln und durchführen lassen. Und sie schauen natürlich aus ihrer Perspektive auf die Fragestellung, - hier des zumeist autofahrenden Arbeitsnehmers.
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