Frauenabend mit Sinnesfreuden
„Warum gerade Frauengruppen?“ fragt mich eine Freundin, als ich ihr erzähle, dass Frauengruppen eine meiner Interessen bei der Sexualberatung sind. Im Grunde hat sie recht, warum eigentlich keine Männergruppen oder gemischt? Nun, die Antwort ist ziemlich einfach. Frauen scheinen mal erst interessierter, sich dem Thema „eigene Sexualität“ zu stellen. Dies schließt aber überhaupt nicht aus, solche Gruppen auch für Männer oder Paare anzubieten.
Die Themenstellung des offenen Frauenabends rotiert. Anfangen werden wir mit unseren fünf Sinnen, die die Grundlage für unsere Sinnlichkeit bieten. In Wikipedia wird Sinnlichkeit bezeichnet als die Hingabe an das angenehme Erleben durch die Sinne. Oft wird Sinnlichkeit auch als eine Form von Erotik gesehen, sie ist aber nicht darauf beschränkt. Durch die geöffneten Sinne kann man das Schöne und Anregende dieser Welt erfahren.
Es geht also darum, die eigenen Sinne zu öffnen, und zwar in Richtung unserer Empfindsamkeit. Dieser und den daraus erwachsenen Wünschen und Träumen nachzuspüren ist das Thema meiner offenen Frauenabende.
In meinem eigenen Leben und auch in Gesprächen mit Frauen habe ich festgestellt, dass wir sehr gut darauf konditioniert sind, zu vermitteln, es allen recht zu machen und die Wünsche anderer zu erfüllen. Doch wo bleiben unsere eigenen Vorstellungen von erfülltem Leben? Haben wir überhaupt welche oder sind das solche, von denen wir denken, dass sie gut in unsere Lebenssituation passen?
Wenn wir kleine Mädchen sind, bekommen wir sehr schnell klargemacht, was Mama und Papa, was Freundinnen, Verwandte etc. an uns schätzen und welche Eigenschaften, Interessen, Neigungen sie überhaupt nicht an uns mögen. Klar, wir möchten gerne gefallen und beliebt sein und so spezialisieren wir uns auf diese positiv unterstützten Charakter-eigenschaften. Leider oder besser zum Glück ist es aber so, dass all jenes von uns, was nicht gehört wird, was sich nicht zeigen darf, eben nicht verschwindet, sondern im abgeschlossenen Kämmerchen in uns vor sich hin grummelt. Und nun kommt unsere Sexualität ins Spiel. Sexuelle Regungen haben einen direkten Zugang zu unserem verborgenen Potential, welches von uns nicht wahrgenommen wird. In sexuellen Wünschen, Träumen oder in der Verweigerung von sexueller Lust bahnen sich diese charakterlichen Züge und Eigenschaften einen Weg in unser tägliches Leben. Meist stehen wir dann da, ratlos und wissen nicht, was mit uns geschieht.
Ich möchte in den Gruppen Frauen ermutigen, über sich selbst zu sprechen. Dabei ist es wichtig, sich klarzumachen, welche Haltung frau zu meiner ihrer Sexualität hat. Haben Sie sich zum Beispiel schon einmal folgende Fragen gestellt: Welche Bereiche meiner Sexualität erleben ich als so wertvoll, dass ich sie unbedingt bewahren möchte? Was unterscheidet für mich eine gute und eine schlechte sexuelle Situation und was ist das Gemeinsame daran?
Oder haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, wie ihre Eltern mit Sexualität umgegangen sind, welche Grundsätze bekamen sie mit auf den Weg zum Frauwerden?
Es gibt so viele Ansatzpunkte sich dem Thema der eigenen Sexualität zu nähern, die spannend, unterhaltsam und vor allem sehr wohltuend sind. Sie alle haben das Ziel, dass Sie sich mit sich selbst und Ihrem Potential beschäftigen, welches in Ihnen steckt. Ist uns dieses erst einmal bewusst, können wir mit vielen Situationen ganz anders, viel gelöster, fröhlicher und lustvoller umgehen.
Was hat es mit den Sinnen und der Sinnlichkeit auf sich?
Die Beschäftigung mit den Sinnen ist ein Zugang. Klar wissen wir alle, dass wir fünf Sinne haben, die auch bewusst unterschiedlich oft zum Einsatz kommen. Aber spielen wir bewusst mit ihnen, wenn wir sinnliche Stunden mit unserem Partner oder unserer Partnerin erleben wollen? Oder nehmen wir uns bewusst Zeit, uns was Gutes zu tun, zu erforschen, was uns gefällt, was uns anspricht?
Anfangen kann man zum Beispiel damit, bewusst die eigenen Sinne zu reizen. Nehmen Sie sich die unterschiedlichsten Materialen vor und erkunden Sie bewusst.
Hier ein paar Anregungen:
• Sehen (visuell): schöne Unterwäsche, Reizwäsche, Fotos
• Hören (auditiv): erotische Kurzgeschichten, erotische Gedichte, Musik
• Tasten (haptisch): Federn, Pinsel, zarte Stoffe, harte/feste Stoffe
• Riechen (olfaktorisch): Parfüms, Duftmassagekerzen, stellen Sie sich ein Riechkästchen zusammen
• Schmecken (gustatorisch): Sekt, Praliné, Massagegel mit Geschmack, Salziges, Bitteres
Stellen Sie sich unter anderem die Fragen: Was spricht mich an, was stößt mich ab? Kann ich mir erklären, warum dies so geschieht?
Und die Hauptfrage lautet natürlich:
Wie integriere ich Sinnlichkeit bewusst in mein Leben und somit auch in mein Liebesleben?
Fangen Sie doch einfach an, Ihre Sinne zu nutzen. 😊
Sicherlich machen das Erproben und Erkunden der Sinnesreize mehr Spaß in Geselligkeit mit anderen Frauen, mit denen Sie sich austauschen können.
Ein Angebot meinerseits ist der offenen Frauenabend, der am 14.10.2019 im FLOW Kreativraum, Karlsruhe, von 19 bis 21 Uhr von mir angeboten wird. Bei Interesse melden Sie sich bitte über meine Website an. Dort finden Sie auch die Konditionen. https://www.beredenswert.de/themen/
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